Albert Seifert

Drehergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1921    † 1944

 

Lebenslauf

Albert Seifert wurde am 8.5.1921 in Ebergassing geboren. Er arbeitete als Drehergehilfe in Gramatneusiedl (Niederösterreich, damals Wien 23).

Funktionär einer Widerstandsgruppe des kommunistischen Jugendverbandes

Albert Seifert war Funktionär der Widerstandsgruppe des kommunistischen Jugendverbandes, die im Raum Ebergassing aktiv war.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 3. 11. 1942 wurde Albert Seifert verhaftet und am 8. 10. 1943 gemeinsam mit Anton Watzek, Wladimir Kubak, Oswald Smatlak und Erich Navratil (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.5.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Seifert und sein Freund [Leopold] Hadaček erklärten sich im Sommer 1940 bei einer in der Schrebergartenhütte Kubaks abgehaltenen Besprechung mit Kubak und F. Gottschy bereit, in Mitterndorf und Mariental eine KJV-Gruppe aufzuziehen. Der Leiter dieser Gruppe sollte Hadaček, Seiferts Verbindungsperson zu dem KJV Ebergassing sein. Eine späterhin von dem Angeklagten angeregte Verbindung nach Moosbrunn scheiterte an der ablehnenden Haltung von Hadaček, weil dort ’keine verlässlichen‘ Leute wären. (…) Der Angeklagte nahm auch im Winter 1940/41 und im Frühjahr 1941 (Februar oder März) wenigstens an zwei der in Ebergassing in der Schrebergartenhütte abgehaltenen Schulungstreffen teil und lernte hierbei die Mitangeklagten Watzek und Smatlak sowie Budin, Friedrich Provasnicek, Emil Wutkisewitz, den Leiter der KJV-Gruppe in Maria-Lanzendorf, und zwei Wiener KJV-Funktionäre, darunter Neubauer kennen.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Ehrengrab am Friedhof Gramatneusiedl

Ursprünglich Gruppe 40. Am 27. 6. 1946 exhumiert nach Friedhof Gramatneusiedl; dort am 1. 7. 1946 in einem Ehrengrab beigesetzt.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Porträtbild Wiener Stadt- und Landesarchiv

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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